Warum das Onboarding-Erlebnis über bloße Prozesse hinausgehen muss - und wie man es meistert
Der Kunde hat immer Recht ist ein Axiom, das auf dem Grundsatz beruht, dem Kunden das beste Erlebnis zu bieten.
Während dies in den 90er und frühen 2000er Jahren noch das Motto der Industrie war, haben sich die Zeiten geändert.
Unternehmen setzen auf agile Teampraktiken, um die Erfahrungen ihrer Mitarbeiter am Arbeitsplatz zu verbessern. Es hat eine allmähliche Verlagerung von aufgabenbasierten Onboarding-Prozessen hin zu erfahrungsbasierten Onboarding-Prozessen stattgefunden.
Anfangs verließen sich Unternehmen bei der Gestaltung von Onboarding-Prozessen auf die HR-Teams. Langsam, aber zügig beziehen sie nun auch die Mitarbeiter in die Gestaltung der Einführungsprogramme ein. Was hat also zu diesem Umdenken geführt?
🛫 Was macht Onboarding aus? Und warum sind traditionelle Onboarding-Prozesse veraltet?
Ein effektives Onboarding ist der erste Eindruck, den ein neuer Mitarbeiter von Ihrem Unternehmen erhält. Und damit dieser Eindruck von Dauer ist, ist es wichtig, ihnen alle notwendigen Instrumente und Informationen an die Hand zu geben, die sie tief in ihre neue Rolle und Ihr Unternehmen einbinden werden.
Ein traditionelles Onboarding-Programm konzentriert sich auf die Ausgabe von Handbüchern und die Organisation von eintägigen Orientierungsveranstaltungen, in denen Themen wie z. B.:
- Vision, Mission und Ethos des Unternehmens
- Politiken
- Erwartungshaltung
- Notwendige Qualifizierungsmaßnahmen wie funktionale Schulungsinstrumente
Was machen Unternehmen hier also falsch? Erstens sind die traditionellen Onboarding-Prozesse ausschließlich aus der Sicht des Unternehmens konzipiert. Zweitens handelt es sich um einen Top-down-Ansatz, der sich im Wesentlichen auf rechtliche Informationen, Dokumente und unüberwindbaren Papierkram konzentriert. Die Erfahrungen und Erwartungen der Mitarbeiter werden dabei kaum berücksichtigt.
Aus den traditionellen Onboarding-Programmen sind mehrere Herausforderungen entstanden, die sich in wenigen Statistiken zusammenfassen lassen:
Unsere Experten haben in unserem Artikel Onboarding-Statistiken zusammengestellt: 65 Onboarding-Statistiken für HR-Manager, um Ihnen weitere Einblicke in Onboarding-Prozesse zu geben.
🚀 Was ist erfahrungsbasiertes Onboarding und wie sieht es aus?
Das erfahrungsbasierte Onboarding ist ein Ansatz zur Einführung neuer Mitarbeiter in ein Unternehmen, der sich darauf konzentriert, ein umfassendes, ansprechendes und persönliches Erlebnis zu bieten.
Im Gegensatz zum traditionellen Onboarding, das sich oft auf administrative Aufgaben und einseitige Informationsvermittlung konzentriert, steht beim erfahrungsbasierten Onboarding die Gesamterfahrung des neuen Mitarbeiters im Vordergrund, die Integration in die Unternehmenskultur und die Förderung der Beziehungen zu den Kollegen.
Unternehmen müssen aufhören, in Silos zu denken, um ihren Mitarbeitern ein besseres Erlebnis zu bieten.
Ein erfahrungsbasiertes Onboarding-Programm beinhaltet:
- Eine einladende Erfahrung schaffen
- Automatisierung der Arbeitsabläufe
- Schaffung von Vernetzungsmöglichkeiten
- Check-Ins, Planung von 1:1s
- Lernen aus Mitarbeiterfeedback und mehr
Dies ist nur ein Überblick. Lassen Sie uns die einzelnen Phasen eines erlebnisorientierten Onboarding-Prozesses im Detail betrachten - vom Pre-Boarding bis zur Erleichterung des Übergangsprozesses eines Mitarbeiters in seine neue Rolle.
⚒️ Wie kann man einen erfahrungsbasierten Onboarding-Prozess aufbauen?
Phase 0: Preboarding
In der ersten Phase Ihres Prozesses sollte jeder Schritt darauf ausgerichtet sein, dass sich der Mitarbeiter wohl fühlt und auf den ersten Tag vorbereitet wird.
½ Woche vorher
- Versenden von Willkommenspaketen, E-Mails, individuellen Nachrichten
- Checkliste Dokumente
5 Tage vorher - 1 Tag vorher
- Informationen über Uniform und Büroordnung
- Onboarding-Umfrage
- Zeitplan für den ersten Tag
Phase 1: Einschulung Woche 1
Die Motivation Ihres Mitarbeiters ist hoch, seine Nervosität ebenfalls. Machen Sie sie mit Ihren Teammitgliedern bekannt und machen Sie sie mit der Struktur Ihres Unternehmens vertraut.
Tag 1
- Mahnungen senden
- Gemeinsame Nutzung der Werte, Kulturen und Teammitglieder der Organisation
Tage 2-5
- Festlegung von Erwartungen, KPIs
- Zuweisung einer buddy
- Quiz zur Erklärung der "Sprache Ihres Unternehmens
- Mit 1:1s
- Treffen, Verabredungen zum Kaffee organisieren
- Reflektieren Sie die Leistungen der ersten Woche
Phase 2: Onboarding im ersten Monat
Dies ist die Phase, in der sich Ihr neuer Mitarbeiter langsam in das Ökosystem Ihres Unternehmens einarbeitet. In dieser Phase müssen Sie Aufgaben einführen, die mehr Autonomie bieten, und sie in alltägliche Aufgaben einbeziehen.
Erster Monat
- Erläutern Sie die Feedback-Struktur, die Kanäle und die Mahnungen
- Planen Sie Teamausflüge
- Kleine Aufgaben zuweisen
- Erkennen Sie kleine Errungenschaften an
- Teilnahme an dienststellenübergreifenden Sitzungen
- Neue Quellen entdecken, Aufgaben weiterverfolgen
- Ziele setzen
Phase 3: Über das Onboarding hinaus
Hier liegt Ihr Hauptaugenmerk nun auf der Mitarbeiterentwicklung, der Planung regelmäßiger 1:1-Gespräche und der Erkundung der Zukunftspläne Ihres Bewerbers.
Monate 3-6
- Ermutigung zu zielorientiertem Denken
- Entdeckung von Fertigkeiten
- Aktive Teilnahme an Sitzungen
- Monatliche Kontrollbesuche
- Übernahme von Projektverantwortung
- Bitte um Feedback
- Einen Entwicklungsplan erstellen
- Anfrage für Onboarding-Feedback
Um ein durchgängiges Onboarding-Erlebnis zu bieten, benötigen Sie eine zentrale Plattform, die wiederkehrende Prozesse automatisiert, ansprechende Inhalte bietet und neue Mitarbeiter vollständig in Ihr Unternehmen integriert. Holen Sie sich unsere vollständige PDF-Checkliste, um einzigartige Erfahrungen für neue Mitarbeiter zu schaffen:
Wie lassen sich die Onboarding-Erfahrungen für verschiedene Abteilungen anpassen?
Ein einheitliches Onboarding-Programm ist das Herzstück Ihrer Mitarbeitererfahrung. Und damit es von Dauer ist, müssen Sie Ihren Onboarding-Prozess auf die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter abstimmen.
Hier sind einige Dinge, die Sie beim abteilungsspezifischen Onboarding anders machen können:
- Teilen Sie interessenbezogene Umfragen während des Pre-Boardings
- Erläuterung der rollenbasierten Aufgaben
- Bewertung der Fähigkeiten, Festlegung berufsspezifischer Ziele
- Kurse zur Entdeckung von Fertigkeiten, Schulungen
- Besprechungen mit Kollegen über die Suche nach aufgabenbezogener Unterstützung
- Initiativen ergreifen, um aufgabenspezifische Probleme zu diagnostizieren und Lösungen anzubieten
- 1:1 mit dem Teamleiter
Unser Artikel How to onboard developers and engineers ist ein umfassender Leitfaden, der Schritte, Tipps und bewährte Verfahren für das Onboarding von abteilungsspezifischen Mitarbeitern enthält.
🆚 Erfahrung vs. aufgabenbasiertes Onboarding
Der Unterschied zwischen den beiden besteht nicht in erster Linie im Hinblick auf den Zweck oder den gelieferten Inhalt. Was ein erlebnisorientiertes Onboarding von einem aufgabenorientierten unterscheidet, ist die Art und Weise, wie es durchgeführt wird, worauf es sich konzentriert und vor allem, wie ansprechend es ist.
💡 Tipps zum Onboarding-Erlebnis
#Nr. 1 Der Mitarbeiter ist der König
Anstatt sich zu fragen: "Wie kann ich den gesamten Papierkram auf einmal weitergeben?", sollten Sie Ihren Denkprozess auf die Frage umstellen: "Wie kann ich alle Informationen auf unterschiedliche Weise weitergeben, damit der Mitarbeiter sie behalten kann?". Eine einfache Änderung Ihres Ansatzes kann bestimmen, wie erlebnisorientiert Ihr Onboarding-Prozess ist.
#2 Erfahrung ist alles
Powerpoint-Präsentationen sind nicht nur veraltet, sondern auch eine der am wenigsten effektiven Methoden, um Informationen zu vermitteln. Mit unseren Onboarding-Vorlagen können Sie Inhalte auf unkonventionelle Weise vermitteln, z. B. durch Quizfragen, App-Integration wie Loom, Slack und Schulungsprogramme.
#3 Lass das Feedback eintrudeln
Unternehmen machen in der Regel einen Fehler, wenn sie davon ausgehen, was ihren Mitarbeitern nützt. Was Sie für den richtigen Weg halten, um Mitarbeiter an Bord zu holen, muss nicht unbedingt der beste sein. Bitten Sie Ihre neuen Mitarbeiter am Ende der ersten Woche oder des ersten Monats immer um ein Feedback. Sie können Umfragen verschicken, Formulare an slack senden oder sogar ein 1:1-Gespräch führen.
Auf diese Weise erhalten Sie unverzichtbare Einblicke in die Erwartungen Ihrer Mitarbeiter und in das, was sie mit Ihrem Onboarding-Programm wirklich erreichen wollen.
#4 Personalisieren Sie das Erlebnis
Die Anforderungen eines Softwareingenieurs können sich von denen eines Social-Media-Managers unterscheiden. Dazu gehören unterschiedliche Schulungsprogramme, technische Voraussetzungen, Zugang zu Konten, Software und Tools. Auch wenn das Ziel ein übergreifender Prozess ist, haben Sie die Möglichkeit, bestimmte Schritte an die Bedürfnisse Ihres neuen Mitarbeiters anzupassen.
#5 Verbindungsprogramme initiieren
Verbindungsprogramme stehen an vorderster Front, wenn es darum geht, Ihre Mitarbeiterbeziehungen zu stärken.
Sie dienen nicht nur dazu, Ihre Teammitglieder miteinander bekannt zu machen. Sie gehen auch über oberflächliche Gespräche hinaus, bringen Ihre Mitarbeiter einander näher und bieten ihnen die Möglichkeit, proaktiv an Projekten zu arbeiten. Die Einführung von Programmen wie "walk and talk" oder "meet up rituals" sind großartige Möglichkeiten, Räume für Ihre Mitarbeiter zu schaffen, in denen sie miteinander reden und Konflikte bei der Arbeit lösen können.
#6 Kommunizieren
Wir alle wissen inzwischen, dass ein effektiver Onboarding-Prozess nicht am ersten Tag endet. Er erstreckt sich über einen Zeitraum von 1 Woche bis zu 6 Monaten, und während dieser Zeit ist es wichtig, mit den neuen Mitarbeitern zu kommunizieren, um sie bei der Stange zu halten. Dadurch fühlen sie sich willkommen, weniger verletzlich und werden ermutigt, Fragen zu stellen.
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Der erste Schritt besteht nicht darin, ein erlebnisorientiertes Onboarding-Programm anzubieten. Sie müssen die Lücken in Ihrem bestehenden Onboarding-Prozess erkennen und sehen, wo Sie überflüssige Prozesse durch Automatisierung ersetzen und Raum für sinnvolle Erfahrungen schaffen können.
Wenn Sie noch kein Onboarding-Programm haben, beginnen Sie damit, auf die Probleme Ihrer bestehenden Mitarbeiter einzugehen - wie Sie ihre Erfahrungen am Arbeitsplatz verbessern können. Denn ein reibungsloser Onboarding-Prozess unterstützt Ihre Arbeitskultur nur noch mehr.
Wenn Sie Ihren Onboarding-Prozess gemeinsam mit Ihren Mitarbeitenden gestalten, fühlen sie sich gestärkt und wertgeschätzt und haben die Möglichkeit, ein Programm zu entwickeln, das ihren Bedürfnissen entspricht. Es besteht kein Zweifel daran, dass eine erlebnisorientierte Onboarding-Journey die Gegenwart und die Zukunft des Aufbaus einer vernetzten Belegschaft ist.
Die Integration unserer Onboarding-Tools ermöglicht es Ihnen, über aufgabenbasierte Prozesse hinauszugehen, die die Begeisterung der neuen Mitarbeiter nur dämpfen. Sprechen Sie mit unseren Experten für eine schnelle Demo oder buchen Sie eine kostenlose Beratung!